• Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute - AGÖF

    Stellungnahme der AGÖF zur Richtlinie VDI 6202-3 - Asbest

    VDI-Richtlinie 6202-3 - Schadstoffbelastete bauliche und technische Anlagen, Asbest – Erkundung und Bewertung

  • Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute - AGÖF

    Veröffentlicht: endgültige Version des AGÖF-Leitfadens

    Hausstaubuntersuchungen auf chemische Parameter" (SVOC, Schwermetalle, POM)

AGÖF - das Innenraumkompetenzzentrum

AGÖF VOC-Datenbank

 

Grafik: Verteilung Anlässe für Innenraumuntersuchungen 2006 – 2012 (n=6624)


Im Rahmen der Erstellung der AGÖF-Orientierungswerte und der Durchführung zweier durch das Umweltbundesamt geförderter Forschungsprojekte hat die AGÖF eine Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen organischen Verbindungen in der Innenraumluft (VOC) erstellt. Die Daten stammen aus anlassbezogenen VOC- Innenraummessungen von AGÖF-Instituten. Erfasst wurden VOC-Messwerte und Begleitinformationen. Aus den Jahren 2002 bis 2012 liegen mittlerweile über 7.400 Datensätze mit mehr als 950.000 Einzelmesswerten für über 500 Stoffe vor.


Entstehung der VOC-Datenbank

Die Mitglieder der AGÖF haben in ihrer jahrzehntelangen Arbeit in der Praxis umfangreiche Erfahrungen über das Vorkommen von VOC und damit verbundenen gesundheitlichen und geruchlichen Auffälligkeiten gesammelt. Als Hilfestellung für die Bewertung von Innenraumluftmessungen wurden daraus statistisch abgeleitete Auffälligkeitswerte für die Raumluft ermittelt und 2004 zum ersten Mal als AGÖF-Orientierungswerte einer Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Die Veröffentlichung stieß auf großes Interesse und mündete im Dezember 2005 in ein durch das Umweltbundesamt gefördertes Forschungsvorhaben der AGÖF mit dem Titel "Bereitstellung einer Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen organischen Verbindungen in der Innenraumluft". Gegenstand des Vorhabens war die Zusammenführung und Auswertung aktueller VOC- Innenraummesswerte und Begleitinformationen aus anlassbezogenen Untersuchungen der AGÖF-Institute. Hierfür wurden von 19 AGÖF-Mitgliedsinstituten über 2.500 Datensätze mit mehr als 300.000 Einzelmesswerten aus der Zeit zwischen 2002 und 2006 in einer Datenbank zentral erfasst und systematisch ausgewertet.

Im Oktober 2009 folgte ein weiteres vom BMU gefördertes, dreijähriges FuE-Vorhaben mit dem Thema "Zielkonflikt energieeffiziente Bauweise und gute Raumluftqualität – Datenerhebung für flüchtige organische Verbindungen in der Innenraumluft von Wohn- und Bürogebäuden (Lösungswege)". In diesem Rahmen wurde die Datenbank um statistische Daten aus 4846 Datensätzen erweitert, die von AGÖF-Instituten im Rahmen ihrer Untersuchungstätigkeiten 2006 bis 2012 erfasst wurden.


Erfasste Daten

In der Datenbank wurden VOC-Messdaten und Zusatzinformationen aus anlassbezogenen Untersuchungen der AGÖF-Mitglieder zusammengeführt. Neben den VOC-Messdaten wurden folgende Daten erfasst:

  • Daten zum Anlass der Untersuchung
  • Zusatzinformationen zum Gebäude: PLZ, Gebäudenutzung, Anzahl Geschosse, Bauweise, Baujahr, falls modernisiert wurde: die Art der Modernisierung, das Jahr und Qualitätsmerkmale zum Energiestandard
  • Zusatzinformationen zum Raum: Raumnutzung, Art der Belüftung, Fußbodenbelag, Wände, Decke und letzte relevante Innenraumrenovierung inkl. des Zeitpunkts der Renovierung
  • Zusatzinformationen zu den Probennahmebedingungen: Untersuchungsziel, Lüftungssituation, Daten zur Raumsituation wie Raucherzimmer, auffällige Gerüche, Baufeuchte, Schimmel, Möblierung, Anzahl Personen im Raum


Möglichkeiten der Auswertung

Die VOC-Datenbank ermöglicht die statistische Auswertung der Messwerte und Zusatzinformationen zu Fragestellungen wie z.B. der Erstellung einer Übersicht zum Vorkommen von Formaldehyd in der Raumluft in unterschiedlichen Gebäude- bzw. Raumarten je nach Bauweise, Nutzungsart, Lüftungsart, Baujahr, Ausstattung usw. (inkl. zeitliche Trends), Angabe der Häufigkeitsverteilung (statistische Kennwerte wie Stichprobengröße, Min, Max, Perzentile).

Hierbei können Filter auf allen relevanten Eigenschaften von Zusatzinformationen, Räumen, Stoffzuordnungen und anderen Informationen definiert und miteinander kombiniert werden, um so die genaue Grundgesamtheit der zu bewertenden Daten zu definieren und aus diesen statistische Kennwerte zur Verteilung von Messwerten und Bestimmungsgrenzen zu berechnen.

So lassen sich z.B. Kennwerte zu bestimmten Stoffen, Stoffgruppen, Gebäudetypen, Raumausstattungen oder sonstigen Bedingungen errechnen und mit Kennwerten anderer Grundgesamtheiten vergleichen. Auch Vergleiche mit bestehenden Richt- oder Orientierungswerten oder auch mit nutzerdefinierten Konzentrationen können durchgeführt werden. Zudem können die so gefilterten und aufbereiteten Messdaten verwendet werden, um z.B. Korrelationsanalysen mittels externer Statistiktools durchzuführen und somit Untersuchungen zu Stoffkonzentrationen in Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen durchzuführen. Darüber hinaus ermöglicht die umfangreiche Datenerhebung Hinweise auf zeitliche Trends bei Schadstoffen in Innenräumen.

Die Datenbank steht leider nicht online zur Verfügung, Sie können aber über die AGÖF-Geschäftsstelle Auswertungen erstellen lassen. Hierfür wird eine Bearbeitungsgebühr berechnet, die sich nach der Anzahl der Parameter richtet und vom Umfang der Auswertungen und dem Zeitaufwand abhängig ist. Wir erstellen Ihnen gerne ein Angebot, melden Sie sich einfach bei uns.

AGÖF-Geschäftsstelle: Sabine Weber-Thumulla, Tel. 0911 815 166-22, E-Mail: info@agoef.de.

Weitere Informationen zu den beiden Forschungsprojekten sowie die Abschlussberichte finden Sie im Bereich Forschung:



© AGÖF Stand: 22.09.2022